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Gelb
GELB - für süsse Früchtchen und sinnliche Liebe
Farben können mehr als nur weisse Wände verschönern. Ein gelber Raum ist der richtige Ort für geistreiche Gespräche. Auch für sinnliche Höhenflüge ist Gelb eine gute Wahl, spielt sich Erotik doch vorwiegend im Kopf ab.
Goldgelb ist die Farbe der Reife. Im Volksmund spricht man von goldenen Ähren, goldenem Wein oder dem goldenen Herbst. Im mittelalterlichen Minnesang wurde die Farbe der Reife zur Farbe der sinnlichen Liebe. Nach einem alten Osterbrauch schenken Mädchen ihrem Verehrer gelbe Ostereier als Zeichen der Erhörung. Auch die meisten unserer Osterbräuche gehen auf alte Fruchtbarkeitsriten zurück. Leuchtend gelb ist auch das Gewand des Dionysos, Gott des Weines und der Fruchtbarkeit. Im zu Ehren feierte man im Altertum pompöse Orgien mit viel Wein und Sex.
Goldgelbe Räume wirken strahlend und freundlich. Denn Gelb ist die Farbe des Geistes, der Sprache und der Kommunikation. In gelben Räumen verlaufen Verhandlungsgespräche besonders gut. Auch die Kreativität wird gefördert, weswegen sich Künstler oft zu gelb hingezogen fühlen. Die Phantasie ist grenzenlos wie die Farbe gelb. Von allen Farben ist sie diejenige, die den Geist am meisten beflügelt.
Doch Gelb ist auch die sensibelste aller Farben. Ein wenig grün oder schwarz und das sonnige Goldgelb kippt zu einem giftigen Zitron. So zwiespältig wie die Farbe ist auch die psychologische Wirkung. Denn das grünstichige Gelb ist die Farbe des Neides, der Verräter, der Ausgestossenen und der Huren.
Juden, unverheiratete Mütter, Pestkranke und Ketzer wurden mit gelben Symbolen gebrandmarkt.
Vielleicht ist Gelb auch deswegen in der Kirchenliturgie eine verbotene Farbe, denn Judas Ischarioth soll bei seinem Verrat an Jesus gelbe Kleidung getragen haben.